HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN UND DEREN ANTWORTEN ZU CLINA HEIZ- UND KÜHLSYSTEMEN

Taupunkt / Kondensation / Schwitzwasser

Wie wird bei großer Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. 95 %) das Erreichen des Taupunktes, Kondensation bzw. Schwitzwasser an den Kühlflächen verhindert?

Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  1. gleitende Anhebung der Kühlwassertemperatur in Abhängigkeit der Feuchte (Enthalpie)
     
  2. Abschaltung der Kühlung durch Taupunktfühler
    An jedem Kühlkreis ist ein Taupunktfühler installiert. Er ändert seinen elektrischen Widerstand abhängig von der Luftfeuchtigkeit. Bei Taupunktgefahr wird der entsprechende Kühlkreis abgeschaltet (Stellantrieb geschlossen). Wenn die Taupunktgefahr nicht mehr besteht, wird diese Sicherheitsabschaltung selbstregelnd wieder aufgehoben.
     
  3. Entfeuchtung der Raumluft mit einer zusätzlichen Lüftungsanlage
    Kühldecke oder Wandkühlung verringert notwendige Größe der Lüftungsanlage und benötigt 2 bis 3-fach reduzierten Luftwechsel im Vergleich zur Lösung ohne Flächenkühlung
     
  4. Alternativ bietet sich die Installation eines Konvektors GRAVIMAT an.
    Der GRAVIMAT bietet neben der Funktion Heizen und Kühlen auch die Möglichkeit zu entfeuchten. Die warme Luft tritt in den Konvektor ein, kühlt sich ab, Feuchtigkeit bzw. Kondensat schlägt sich an den Kapillarrohren nieder, sammelt sich in einer Kondensatwanne und wird abgeführt.
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Raumtemperatur

Welche Raumtemperatur ist beim Heizen/Kühlen erreichbar?

Die sich einstellende Raumtemperatur hängt im Wesentlichen von folgenden Bedingungen ab:

a) Heizleistung/Kühlleistung der aktiven Flächen, definiert durch:

  • Kühlbetrieb mit Taupunktunterschreitung möglich oder nicht
  • Art der Ausführung (z.B. Decke, Wand, Boden und deren Wärmedurchgangswiderstände/Systemcharakteristik und Einbaulage des Systems)
  • installierte aktive Fläche
  • Temperaturdifferenz zwischen dem Heiz-/Kühlmedium (in den Kapillarrohrmatten) und der Raumlufttemperatur

b) Gesamtsumme der Heizlast/Kühllast (äußere und innere Lasten), abhängig von:

  • Anzahl der Personen
  • Anzahl und Wärmeabgabe zusätzlicher Wärmequellen
  • Isolierung der Gebäude
  • Größe und Dichtigkeit der Fenster
  • Luftwechselraten

Für die verschieden Ausführungsarten der Heiz-/Kühlflächen ergeben sich aus speziellen Leistungsdiagrammen die erreichbaren Heiz-/Kühlleistungen. Ob die Heiz-/Kühlleistung für den konkreten Anwendungsfall ausreicht oder zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, kann nur nach Ermittlung der Heiz-/Kühllast beurteilt werden.

Systemtrennung

Ist eine Systemtrennung durch Wärmetauscher notwendig?

Die Clina Kapillarrohrmatten bestehen aus Polypropylen. Polypropylen ist nicht diffusionsdicht gegenüber Sauerstoff. Damit treten durch die Rohrwandungen der Kapillarrohre in den geschlossenen Kreislauf des Clina Systems geringe Mengen Sauerstoff, bis das Wasser gesättigt ist. Um Korrosionsschäden zu vermeiden, wird daher zwischen Kälteerzeuger/Wärmeerzeuger und Heiz-/Kühlkreis (Kapillarrohrmatten), eine Systemtrennung mittels Edelstahl-Wärmetauscher vorgenommen. Alle zwischen Wärmetauscher und Heiz-/Kühlkreis, im sogenannten „Sekundärkreis“, eingesetzten Bauteile (z.B. Umwälzpumpe, Ausdehnungsgefäß, Armaturen, Rohre etc.) müssen aus korrosionsbeständigen Materialien sein. Eine fachgerechte Montage vorausgesetzt, ist damit die Bildung von Korrosionsprodukten und die daraus resultierende „Verschlammung“ der Anlage definitiv ausgeschlossen (siehe Abbildung).

Systemtrennung_Clina

Kalkbildung

Kann das System verkalken?

Nein. Kalkbildung entsteht erfahrungsgemäß erst bei Temperaturen um 60 °C und höher. Da das Temperaturniveau beim Kühlen etwa bei 10–20 °C liegt, kann sich Kalk in den Kapillarrohrmatten des Clina Systems nicht bilden.

Verschlammung

Kann in dem System „Verschlammung“ auftreten?

Verschlammung ist eine Folgeerscheinung von Korrosion in einem Heiz- oder Kühlsystem. Durch die ausschließliche Verwendung von korrosionsbeständigen Materialien und eine Systemtrennung des Clina Systems über einen Edelstahl-Wärmetauscher ist eine Verschlammung nicht möglich.

max. Kühlleistung

Welche max. Kühlleistung ist zu erwarten bei Einsatz einer Kühldecke, eines Konvektors GRAVIMAT?

Kühldecke:         Raumbedingungen: TRaum = 26 °C

                               TSystem = 16 °C

                               Kühlleistung bei Metallkassetten: 94 W/m² (29,7 BTU/h ft²)    

                               Kühlleistung bei Putzdecken: 91 W/m² (28,6 BTU/h ft²)   

                               Kühlleistung bei Akustikputzdecken: 100 W/m² (32,3 BTU/h ft²) 

                               Kühlleistung bei Gipskartondecken: 74 W/m² (23,9 BTU/h ft²)

 
GRAVIMAT:         Raumbedingungen: TRaum = 27 °C

                               TSystem = 10 °C

                               Höhe: 2,00 m

                               Breite: 1,00 m

                               Leistung bei Schwerkraftkühlung: 1280 W/m (1331 BTU/h ft)

                               Leistung mit zusätzl. Ventilation:  4100 W/m (4260 BTU/h ft)

max. Heizleistung

Welche max. Heizleistung ist zu erwarten bei Einsatz einer Deckenheizung, Wandheizung, Fußbodenheizung?

Je nachdem ob es sich um eine Fußboden-, Wand- oder Deckenfläche handelt sollten in Bezug auf Komfort und aus wärmephysiologischen Gründen bestimmte Grenzwerte beim Heizen, sprich Oberflächentemperaturen, nicht überschritten werden.

Für den Fußboden werden nach DIN EN 1264 die maximalen Oberflächentemperaturen und somit Heizleistungen definiert. Diese Grenzwerte betragen im Aufenthaltsbereich 29 °C (100 W/m²) und 35 °C in Randzonen (175 W/m²) bei Raumlufttemperatur 20 °C sowie 33 °C in Bädern mit 24 °C Raumtemperatur (100 W/m²).

Bei großflächigen Wandheizungen sind spezifische Wärmeleistungen von ca. 120 W/m² im Komfortbereich zulässig.

Im Falle einer vollflächigen Deckenaktivierung ist bei Raumhöhen bis ca. 3 m für Deckenheizungen eine maximale Oberflächentemperatur von ca. 30 °C nicht zu überschreiten. Dies entspricht ca. 70 W/m² bei Raumlufttemperatur 20 °C.

Je nach Einbausituation der Kapillarrohrmatten sind dementsprechend zur Einhaltung der Grenzwerte die Systemtemperaturen in Abhängigkeit der Wärmeleitfähigkeiten zu wählen.

Wasser

Ist reines Wasser in den Kapillarrohrmatten?
In den Kapillarrohrmatten befindet sich üblicherweise reines, normales Wasser, das sich in einem geschlossenen Kreislauf bewegt, d.h. die Anlage wird nur einmal gefüllt, und zwar unter Beachtung der VDI 2035, wonach das Füllwasser für Warmwasserheizungsanlagen je nach Größe der Anlage zu enthärten ist. Dies sollte gleichlautend auch beim Kapillarrohrsystem unabhängig von der Nutzung als Heiz‐ oder Kühlsystem erfolgen.

Kapillarrohr beschädigt

Was passiert, wenn ein Kapillarrohr bei der Installation beschädigt wird?

Wenn die Installation des Clina Systems abgeschlossen ist, erfolgt eine Dichtheitsprüfung des Systems nach Werksrichtlinie. Dabei wird geprüft, ob das Clina System korrekt installiert und vollkommen druckdicht ist. Die Dichtheitsprüfung nach Werksrichtlinie erfolgt zunächst mit 3 bar Luftdruck, dann mit 10 bar Wasserdruck. Sollte ein Kapillarrohr beschädigt sein, so ist dies kein Problem und kann ohne große Mühen und Aufwand behoben werden. Das Kapillarrohr wird an der beschädigten Stelle getrennt und beide Enden des Kapillarrohres werden verschweißt (verödet). Über dieses eine Kapillarrohr erfolgt zwar kein Energieaustausch mehr, was sich jedoch in der gesamten Kühlleistung nicht bemerkbar macht.

Lebensdauer des Systems

Wie lange ist die Lebensdauer des Systems?

Bei üblichen Betriebsbedingungen beträgt die Lebensdauer mehr als 50 Jahre.